Die L. fuehlt sich von alten Freundekreis ausgeschlossen und deshalb bemueht sich, mit mir so oft wie moeglich zusammen zu sein. Nicht weil ich fuer sie eine passende Freundin bin - dazu haben wir zu unterschiedliche Weltbilder. Sondern weil L. nicht alleine sein will.
Ich verstehe das wunderbar, weil ich das nicht zum ersten mal beobachte.

Es irritiert mich wirklich. Ich kann fast physisch fuehlen, wie auf mich ein Druck ausgeuebt wird dadurch, dass L. - natuerlich "nicht boese gemeint"! -in meinen "Privatraum" einbricht.

Und ich habe Angst, nicht weiter Beobachterin bleiben zu koennen, denn L. laesst mir einfach keine Zeit dafuer und keine Moeglichkeit.
Ich sehe, dass ich sie mit meiner kuehlen Reaktion etwas verletze und die Arme keine Ahnung mehr hat, wohin mit der Sache. Es tut mir Leid.
Jedoch will ich mein beobachtendes Status nicht einer Beziehung wie dieser opfern.

Und ich kann ja L. nicht sagen, dass sie verdammt noch mal mit ihrer Einsamkeit allein zurecht kommen muss, wie ich das mache, es kann da keiner helfen.
Vor allem ich, die Beobachterin.

Ich weiss alles und u a. das, dass sie die Lage nicht versteht. Wie gerne wuerde ich die Sache auch so sehen - aber dies ist nicht mehr moeglich. Was ich einmal ueber die Beziehung verstanden habe, bleibt fuer mich sonnenklar bis zu dem Punkt, wo sich etw. veraendert. Gibt es inzwischen gehirnabschaltende Tabletten?

In Deutschland schon lange bekannt, bei uns aber erst jetzt eingefuehrt. Ich bin eine der ersten "Tutoren". Ich finde den Namen laecherlich, aber die Idee gut.
Ich weiss, dass es nicht ueblich ist, so zu sagen, aber ich mache es in erster Linie fuers Geld. Tut mir Leid, wenn ich Sie enttaeuscht habe.
Vielleicht entschuldigen Sie mich, wenn Sie erfahren, dass Geld fuer mich kein Ziel, sondern ein Mittel ist.
Herzliche Gruesse,
Ihre auslaendische Tutorin