*Geschichten einer Auslaenderin*
Sonntag, 23. September 2007
Da sind sie wieder...
Sprich meine Schwester und ihr Freund. Eigentlich nicht schlimm. Aber muede. ;) Fuenf Menschen verbringen also einen Tag miteinander - es wird allgemein zu viel geredet, alle fallen einander ins Wort, Fragen und Antworten folgen mal schnell mal langsam und fast immer nicht im richtigen Zeitpunkt. Ich habe praktisch keine Chance, irgendwas so zu sagen, dass die anderen es verstehen - es ist mir leichter zu schweigen als fuer das Wort zu kaempfen, das vielleicht ja niemand hoeren will...
Ich bin ein bisschen irritiert.
Ich hoffe, die beiden werden viel unterwegs sein. Bitte nicht persoenlich nehmen.

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Freitag, 21. September 2007
Mein Ritter Nachbar
Freistunden in der Oberstufe bedeuten fuer mich im Aufenthaltsraum sitzen, Hausaufgaben machen, zuhoeren, was die anderen sagen und manchmal auch an der Unterhaltung teilnehmen. Am Donnerstag gab es keine sympatische „Tische“; in dieser Situation waehle ich immer den Tisch, an dem es mehr Platz gibt. Am Donnerstag gab nur einen relativ „leeren“ Tisch, wo es drei bis fuenf mir unbekannten Jungs sassen. Keine Wahl. Ich habe mich dazu gesetzt... Jungs spielten Karten und wurden ab und zu auch laut, aber ansonsten verhielten sie sich anstaendig. Ich habe sie nicht gestoert. Ich glaube auch, dass sie mich kaum bemerkt haben.
Dann hat das Kartenspiel aufgehoert, es wurde still und angenehm.
„Darf ich mich dazwischen setzen?“ – fragte ein Blonder mit den grossen gruenen Augen, der schon laengst am Tisch sass. „Dazwischen“ hiess zwischen seinem Freund und mir. Ich schob meine Sachen weg, weil er ein bisschen mehr Platz brauchte.
- Ach, jetzt nehm’ ich dir auch den Platz weg!.. – nette Stimme und freundliche Intonation, hm-m-m...
- Macht nichts.
- Du dafst aber deine Sachen auf meine Mappe legen...
- Tu’ ich unbedingt, - antworte ich, obwohl es in Wirklichkeit noch genug Platz gab und ich das gar nicht noetig hatte. Ich musste meine Physikhausaufgabe machen, er hatte auch was zu tun.
Pause.
- Du wohnst in... – und er nannte meinen Bezirk.
- Ja, - antwortete ich und nannte meine Strasse.
- Moment mal... Ich zeichne es...
Da entdeckten wir, dass wir eigentlich in den Nachbarnhaeusern wohnen.
- Ich hab’ dich mehrmals gesehen, deswegen... – erklaerte er. Als ob ich ansonsten denken wuerde, er haette spioniert.
- Kann schon sein.
- Und du kannst Russisch, oder?
- Ja, das kann ich.
- Es klang ja eben so Russisch...
- Kann schon sein, - antwortete ich nicht besonders abwechslungsreich und wunderte mich. Der erste Mensch, der mir sowas zu sagen wagte. ;)
- Wie heisst du? – wenn er das nicht gesagt haette, haette ich das getan. Die hoechste Zeit.
Meinen Namen hat seinen gewoehnlichen Eindruck auf die Deutschen gemacht. Den Reaktionsalgorythmus kenne ich auswendig: Zuhoeren – laecheln – merken – wiederholen [– Fehler machen – wieder zuhoeren – wieder merken]. In Klammern stehen die zusaetzlichen Handlungen, die nur 50 Prozent der Menschen machen. Der Blonde gehoerte zum Glueck zu den anderen 50 Prozent.
- Und du?
Er nannte auch seinen Namen, da ich ihn hier nicht erwaehnen moechte, nennte ich ihn einfach „Nachbar“.
- Sehr angenehm.
- Wann hast du Freistunden? Am Donnerstag, wann noch?
Dann haben wir uns eine Weile ueber Lehrer und Faecher unterhalten. Gewoehnliche Schulthemen. Es gab mehrere Pausen in diesem Gespraech, wie auch immer, wenn unbekannte Leute miteinander reden. Da laechelte er einfach und schaute mich an. Nett und sympatisch. Ich musste ja zuruecklaecheln.
- So, jetzt muss ich leider gehen, - sagte ich endlich.
- Aber bis spaeter, na?
- Ja, wir sehen uns irgendwann... vielleicht auf dem Weg...
- Bestimmt. Tschuess!

Ich muss mich immer wieder an Donnerstag erinnern. Wolltest du einfach ein bisschen quatschen, Nachbar? Zeit verbringen? Oder bedeutet es was fuer dich? Wirst du am naechsten Donnerstag aufpassen, ob ich wider mal komme? Oder hast du gleich alles vergessen?
Ich weiss nicht, was ich denken soll. Ich will aus dir keinen Ritter machen, Nachbar, zumindest nicht sofort, es waere zu banal und grundlos. Ich hoffe, du hast auch nicht so viele Ansprueche d’rauf, also nur weil du der erste unbekannte bist, der mit mir in so einem freundlichen und interessierten Ton gesprochen hat.
Wenn wir uns einmal wiedersehen sollen, bekomme ich wahrscheinlich Antworten auf alle fragen. Auch wenn ich zu viel gehofft habe, macht es nicht. Ich habe mit die eine schoene Halbestunde verbracht, Nachbar, und danke dir. So oder so.

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Montag, 17. September 2007
Zu nett
Ich wurde von einer deutschen Freundin als "zu nett" bezeichnet. Merkwuerdig... Kann man zu nett sein? Stoert es jemandem?

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